Einsatz am Waldhausteich

Helferinnen und Helfer von Biostation und Bündnis Heideterrasse waren wieder im Einsatz, um die Renaturierung des Waldhausteichs zu unterstützen. Was wie ein Widerspruch in sich anmutet, ist bei näherer Ansicht plausibel.

Das künstliche Stillgewässer, das den Kurtenwaldbach am Baumschulenweg anstaut, war vor vielen Jahrzehnten als Park angelegt worden. Unzählige Arten anderer Kontinente wurden angepflanzt und eine natürliche Entwicklung gehemmt. Die meisten dieser so genannten Neophyten haben sich nicht etablieren können. Die, die übrig blieben, haben sich so ausgebreitet, dass sie eine natürliche Entwicklung nach wie vor behindern. Zu ihnen zählen die amerikanischen Hemlocktannen, die mit ihrer Beschattung, Wurzelkonkurrenz und sauren Nadelstreu keinen Platz für Schwarzerle und Co. lassen, die sich ansonsten ihren angestammten Platz wiedererobern. Aber vor allem die Kaukasische Flügelnuss vermehrt sich über Wurzelausläufer so flächig und stark, dass sie alle anderen Pflanzen verdrängt oder erst gar nicht zur Entwicklung kommen lässt, bspw. Sumpfdotterblume oder Gelbe Schwertlilie.

Nachdem die Hemlocktannen bereits im Januar, Februar und Oktober entfernt werden konnten, diente der Einsatz heute insbesondere dem Rückschnitt des Stockaustriebs der Flügelnuss. Die im Winter gefällten Flügelnüsse trieben im Sommer 2013 wieder um 1 - 2 Meter aus. Zwischenzeitlich hatten Flatterbinse, Bitteres Schaumkraut und Milzkraut wieder Licht bekommen. Doch ohne einen Rückschnitt des Stockaustriebs der Flügelnuss würden sie im kommenden Sommer wieder verdrängt werden. Eine Maßnahme, die sicher noch einige Male wiederholt werden muss, bevor die Wurzelstöcke der Flügelnuss absterben. Die Vielzahl holzzersetzender Pilzarten zeigt, dass es für die Flügelnüsse zunehmend schwer werden könnte und dass diese ansonsten nahezu sterile Baumart durch den Einschlag plötzlich für heimische Organismen Lebensraum bieten kann.