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Kulturgeschichte

Vom Königswald zum Staatsforst

Ein "silva regis", also ein "Wald des Königs" war das heutige Gebiet des Königsforstes seit etwa 455, nämlich seitdem die Franken das durch die Römer kontrollierte Köln samt Umland eroberten. Doch erst 1003 - möglicherweise auch erst Mitte des 12. Jahrhunderts, da die entsprechende Urkunde eine Fälschung ist - findet der "Kuningesvorst" erstmals urkundliche Erwähnung, wenngleich der Königsforst zu dieser Zeit schon kein königlicher mehr war. Bereits 958 hatte Kaiser Otto I. den Wald als Bestandteil des Deutzer Königshofes seinem Bruder Bruno, von 953-965 Erzbischof von Köln, geschenkt.

Der nächste Eigentümer war nach der Enteignung und Verstaatlichung der geistlichen Besitzungen 1803 das Herzogtum Berg, wobei die Grafen von Berg bereits seit 1175 die Schirmvogtei, d.h. eine Art Verwaltung in Bezug auf weltliche Belange ausübten. Die Namen "Bergisches Land" oder "Bergische Heideterrasse" beziehen sich auf das Herzogtum.

 

Die Bewohner und Anwohner des Königsforsts besaßen in all dieser Zeit Gewohnheitsrechte, so genannte Gerechtsame, die sich auf bestimmte land- und waldwirtschaftliche Nutzungen bezogen und bis zum Verkauf dieser Nutzungsrechte an den preußischen Staat 1874 maßgeblich zur Entwicklung des Heide- und Waldgebiets beitrugen.

Zu preußischer Zeit und seiner Monarchen, ab 1815 also, passte auch der Name Königsforst wieder wortwörtlich.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Land Nordrhein-Westfalen zum größten Eigentümer im Königsforst. 
Königsforst
Bündnis Heideterrasse e.V.